Managerhaftung-Fehlentscheidungen können teuer werden

Führungskräfte in kleinen und mittleren Betrieben müssen damit rechnen, bei Fehlentscheidungen mit ihrem Privatvermögen zu haften. Gerade in den letzten Jahren werden sie verstärkt zur Rechenschaft gezogen.
 

Wer haftet?

Führungspositionen in Firmen aller Größenordnung.. Die Schäden können oft in die Millionen gehen. Geschäftsführer, Aufsichtsräte oder Vorstände haften dann unbeschränkt mit ihrem gesamten Privatvermögen – doch auch leitende Angestellte, Compliance Officers und Generalbevollmächtigte können zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie ihrem Unternehmen oder Dritten schaden.
 

Wie entwickelt sich die Haftungssituation?

Neue Gesetze/Verordnungen wie z.B. die DSGVO oder die Zunahme von Cybergefahren aben die Haftungssituation für Unternehmensleiter in den letzten Jahren erheblich verschärft
 
Es spielt übrigens keine Rolle, ob das Unternehmen eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, inhabergeführt oder eine Aktiengesellschaft ist.
 

Wofür und wem gegenüber haften Führungskräfte?

Manager haften für alle Tätigkeiten, die in ihrem Verantwortungsbereich liegen. Das kann ein Formfehler sein, das Übersehen eines Fehlers eines Mitarbeiters oder eines Termins.Wem gegenüber die Haftung gilt, hängt davon ab, wer geschädigt wird
 
1. Innenhaftung
Innenhaftung liegt vor wenn der Schaden das Unternehmen selbst trifft. Erwirbt beispielsweise der Leiter des Einkaufs Waren zu überteuerten Preisen, kann die Gesellschaft von ihm Schadenersatz in Höhe der Differenz verlangen.
 
2. Außenhaftung
Die Außenhaftung ist immer dann gegeben wenn Dritte geschädigt werden. Das betrifft vor allem Forderungen von Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern, anderen Unternehmen, aber auch von Mitarbeitern oder Behörden.
 
Stellt zum Beispiel ein Geschäftsführer trotz drohender Zahlungsunfähigkeit nicht rechtzeitig einen Insolvenzantrag, so haftet er persönlich für alle Zahlungen, die nach dem Eintritt der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung anfallen. Die Haftung umfasst auch Entscheidungen, die bereits Jahre zurückliegen, aber im Zuge des Verkaufs des Unternehmens, einer Unternehmensnachfolge oder einer Insolvenz zu Tage treten.
 
Was bringt eine D&O Versicherung?
Schutz vor solchen Haftungsfällen bietet eine sogenannte Directors & Officers (D&O) Versicherung.
 
 

Welche Formen der D& O Versicherung gibt es?

1. D & O für Unternehmen
Meist schließt das Unternehmen den Versicherungsvertrag für das Management oder einzelne Mitarbeiter aus der Führungsetage ab und übernimmt die Beiträge.
 
2. D & O Für nichtjuristische Personen
Jeder Entscheidungsträger kann jedoch auch für sich eine D&O Police abschließen und die Beiträge selbst bezahlen. Dies kann relevant sein, wenn potentielle Schadensforderungen erst Jahre später aufkommen.
 
3. D & O für Vereine
Eine ehrenamtliche Mitarbeit im Vorstand wird von engagierten Vereinsmitgliedern gerne übernommen. Dabei machen sich diese Personen kaum Gedanken darüber, daß Sie mit ihrem stärkeren zeitlichen Engagement im Verein gleichzeitig persönliche Haftungsrisiken eingehen. Diese sind denen eines Vorstands in der Privatwirtschaft gleich. Wird ein Mitglied des Vorstandes von Vereinsmitgliedern oder Dritten (z.B. Finanzamt, Sozialversicherungsträger) wegen einer Pflichtverletzung in Anspruch genommen, kann der Vorstand mit seinem privaten Vermögen unbegrenzt haften. Das heißt, in vielen Fällen es gibt eine gesamtschuldnerische Haftung aller Vorstandsmitglieder gegenüber dem Verein.